Ein idyllischer Hang mit Blick auf ein malerisches Dorf: Hier am Burgberg oberhalb von Lobach auf einer Streuobstwiese wachsen zukünftig mehr als dreißig neue Kirschbäume. Möglich gemacht wurde die Baumpflanzaktion durch eine neu geschlossene Kooperation sowie Mittel der Naturschutzstiftung. Zum Teil stammen diese aus Spenden des diesjährigen STADTRADELN, einer internationalen Kampagne des Klima-Bündnisses. Nun war Landrat Michael Schünemann gemeinsam mit den Beteiligten vor Ort, um das Projekt einzuweihen.
Nachdem vor etwa zehn Jahren eine Bestandsaufnahme der Kirschbäume im Landkreis Holzminden durchgeführt wurde, stellte sich heraus, dass der Landkreis mehr als 60 Kirschsorten beherbergt und dies für ein eher weniger bedeutendes Kirschanbaugebiet eine erstaunlich hohe Sortenvielfalt ist. Zudem gibt es alleine zehn Sorten davon nur im Landkreis Holzminden. Diese Vielfalt gilt es zu erhalten, wie die Ökologische Station Solling-Vogler bei dem Termin vor Ort in Lobach berichtete. Eine Möglichkeit dazu bietet nun ein ehemaliger Kirschenhain oberhalb des Ortes, der im Rahmen einer Kooperation mit der Flächen-Eigentümerin der Naturschutzstiftung des Landkreis Holzminden für den Erhalt alter Süßkirschensorten zur Verfügung gestellt wird.
Für die Neupflanzung der Kirschbäume wurde die Fläche vorbereitet, wofür u.a. umgefallene Bäume zu Totholzhaufen aufgeschichtet und Brombeeren entfernt wurden. Der Ort ist nicht nur durch die ideale Lage an einem Südhang besonders geeignet, sondern auch durch den tiefgründigen Boden, der einen Vorteil für die Kirschbäume hinsichtlich klimatischer Veränderungen, wie zunehmende Trockenphasen, bietet. Zeitnah folgt noch die Umzäunung der Fläche sowie die weitere entsprechende Pflege der Kirschbäume.
Besitzerin der Fläche, Bettina zur Horst, zeigte sich erfreut von dem Projekt. Der ehemalige Kirschenhain sei in den 1920/30er Jahren entstanden und zunächst von ihren Großeltern sowie später von ihrem Vater als Herzensprojekt gepflegt worden. „Die Kirschsorten hier vom Hang waren in der Gegend bekannt. Die Menschen sind damals mit Eimern und Wannen zum Kirschenpflücken heraufgekommen“, erinnert sich zur Horst, „die Streuobstwiese ist wirklich ein ganz besonderer, zauberhafter Ort, der es wert ist, erhalten zu werden.“ Deshalb habe es sie besonders gefreut, dass nun durch die Kooperation mit der Naturschutzstiftung junge Bäume alter regionaler Sorten neben den noch bestehenden auf die Wiese gepflanzt wurden. Zum Bestand des Kirschenhains zählt auch die Regionalsorte Lobacher Rotbunte.
Ein Teil der Finanzierung der Neubepflanzung wurde im Rahmen der diesjährigen STADTRADELN-Kampagne erradelt. Hier haben die Teilnehmenden gemeinsam über 860 Euro für den guten Zweck gesammelt. Die Teilbepflanzung des Hanges ist somit allen Radelnden sowie den Sponsoren – dem Holzminden Partner-Netzwerk, das die Kampagnendurchführung finanziell unterstützt hat, und dem Radhaus am Markt, welches die Summe auf 1.000 Euro aufgerundet hat – zu verdanken.
„Ich freue mich, dass wir mit der Aktion gemeinsam ein Zeichen für den Klimaschutz setzen können“, betonte Landrat Schünemann, der sowohl für die Naturschutzstiftung als auch die STADTRADELN-Kampagne im Landkreis Holzminden als Schirmherr agiert, „Die Kampagne hat wieder ein tolles Projekt hervorgebracht.“ Die Verantwortlichen vor Ort zeigten sich gespannt auf das Jahr 2026, wenn es wieder heißt: „Radeln für den guten Zweck“.