Anlässlich der neusten Daten des Statistischen Landesamts zur Pflegebedürftigkeit schlägt der VdK-Kreisverband Höxter. „Mit 9.963 Menschen hat die Zahl der Kreisangehörigen, die entsprechende Leistungen erhalten, einen historischen Höchststand erreicht — während sich ihre Unterstützung leider eher auf dem Tiefpunkt befindet”, kritisiert der Vorsitzende Peter Bierwirth. „Dabei sind Betroffene wie auch ihre Angehörigen nicht nur aufgrund des Fachkräftemangels mehr denn je auf Entlastungen angewiesen: Sie wurden auch bei der Energiepreispauschale außen vor gelassen und müssen nun befürchten, dass ihre Wohnung im Winter zur Kältekammer wird.” Mit 85,9 Prozent wird nach wie vor ein Großteil der Pflegebedürftigen in den eigenen vier Wänden versorgt, von denen Ende vergangenen Jahres 4.872 Personen ausschließlich Pflegegeld bezogen und 2.562 ambulante Dienste beauftragten. „Aktuell wenden sich viele an den VdK, weil die Versicherungsleistungen nicht reichen, Betreuungsangebote durch professionelle Kräfte vor Ort fehlen oder aber gekündigt werden”, verweist der Kreisvorsitzende Peter Bierwirth auf die prekäre Lage. „Nicht nur unsere Mitglieder gehen buchstäblich auf dem Zahnfleisch und Besserung ist nicht in Sicht...” Umso wichtiger sei es, dass sich die Menschen in NRW auf eine gute unabhängige und flächendeckende Beratung verlassen können und genügend Plätze zur Kurzzeit-, Verhinderungssowie Tagespflege zur Verfügung stehen. „Als VdK setzen wir uns ferner für die Einführung eines Lohns für Angehörige wie auch eines Gesamtentlastungsbudgets ein”, erklärt der Kreisvorsitzende Peter Bierwirth. „Außerdem muss die Bundesregierung dringend die versprochene Erhöhung des Pflegegelds verabschieden.” Gleiches gelte für die im Koalitionsvertrag vereinbarte Reform der Pflegeversicherung. „Schon jetzt müssen Betroffene immer mehr Kosten aus eigener Tasche zahlen! Und die Rekord-Inflation macht selbstverständlich auch nicht vor den 1.404 Menschen halt, die hier im Kreis stationär im Heim untergebracht sind.” Der VdK-Kreisvorsitzende fordert demnach die Deckelung der Eigenanteile, die in NRW mit monatl ich 2.587 Euro deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 2.248 Euro liegen. Infolgedessen mussten in Nordrhein-Westfalen bereits Ende 2020 rund 84.100 Personen staatliche Hilfen nach dem Sozialgesetzbuch beantragen. „Pflege darf nicht arm machen”, unterstreicht der Kreisvorsitzende Peter Bierwirth. „Als Sozialverband VdK werden wir uns daher weiterhin mit aller Kraft für eine steuerfinanzierte Pflegevollversicherung einsetzen.”