Kinder brauchen Orte, an denen sie sich sicher fühlen – nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs. Damit genau diese Orte Realität werden, startet der Kreis Höxter als offizieller Projektträger gemeinsam mit der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel das Notinsel-Projekt. Den Auftakt macht die Stadt Warburg, wo unter anderem erste Geschäfte, Apotheken, Banken und öffentliche Einrichtungen zukünftig als Notinsel-Stationen gekennzeichnet sind. Die Notinseln sind erste Anlaufpunkte für Kinder, die sich in einer subjektiven oder objektiven Notlage befinden.
„Mit dem Notinsel-Projekt möchten wir ein starkes Signal für gelebten Kinderschutz im Kulturland Kreis Höxter setzen“, hebt Karsten Oeynhausen, Leiter des Jugendamts beim Kreis Höxter, hervor.
„Die Kinder erkennen die Notinseln an einem Aufkleber an der Eingangstür oder Fensterfront und wissen anhand der Aufschrift ‚Wo wir sind, bist Du sicher ‘, dass sie angekommen und am Ziel sind,“ sagt Sandra Wegener aus der Abteilung Soziale Dienste beim Kreis Höxter. Sie koordiniert das Notinsel-Projekt.
„Die Resonanz ist beeindruckend. In Warburg haben wir bereits zum Start fast 20 Teilnehmende verzeichnet“, stellt Silke Merkel, Abteilungsleiterin Soziale Dienste beim Kreis Höxter, heraus. „Wir wollen das Projekt in allen zehn Städten unsers Kreises einführen und etablieren. Damit soll Schritt für Schritt ein flächendeckendes Netz, das Kindern im gesamten Kreisgebiet Sicherheit bietet, und Eltern wie auch Lehrkräften gleichermaßen Vertrauen schenkt, geschaffen werden.“
„In den Notinseln erhalten Kinder Schutz, Unterstützung und Trost. Dem Kind wird signalisiert: ‚Du bist nicht allein‘ und ‚Hier bist Du in Sicherheit‘. Gemeinsam kann dann nach einer Lösung gesucht werden – zum Beispiel ein Anruf bei den Eltern, in der Schule oder auch bei der Polizei“, so Sandra Wegener.
Als Projektträger vor Ort bringt der Kreis Höxter die notwendige Netzwerkarbeit in Gang: Kindergärten, Schulen, Einzelhandel, Banken, Apotheken und öffentliche Einrichtungen arbeiten und wirken Hand in Hand. „Alle Projektbeteiligten stehen für das Miteinander im Kinderschutz und gegen Gewalt und Übergriffe“, so Silke Merkel.
„Ich freue mich, dass Warburg der Startpunkt für dieses wichtige und richtungsweisende Projekt ist. Hier werden starke Zeichen gesetzt und Signale ausgesendet. Kinder sollen spüren und wissen, dass sie bei uns nicht allein sind. Notinseln stärken das Sicherheitsgefühl der Jüngsten und sind ein wertvoller Beitrag zu einem kinderfreundlichen Miteinander in unserer Stadt“, hebt Warburgs Bürgermeister Tobias Scherf hervor.
Die Teilnehmenden am Notinsel-Projekt weisen sich mit dem Notinsel-Aufkleber „Wo wir sind, bis Du sicher“ an den Türen oder Fenstern aus. Die erste Notinsel war das Ladengeschäft „Kunstgewerbe und Geschenke“ von Monika Beine. „Frau Beine hat mit großem Engagement die Schirmherrschaft und auch den Auftakt zum Notinselprojekt übernommen und sich um weitere Unterstützer bemüht. Dafür möchten wir ihr von ganzem Herzen danken“, sagt Jugendamtsleiter Karsten Oeynhausen. „Unser Dank gilt zudem allen, die das Projekt unterstützen und teilnehmen.“
Weitere Informationen und die Übersicht über die Notinseln gibt es auf der Webseite www.notinsel.de. Hier sind alle beteiligten Geschäfte, Apotheken, Banken und öffentliche Einrichtungen, die sich aus dem Kreis Höxter beteiligen, einsehbar. Zudem können sich Interessenten, die am Nothilfe-Projekt teilnehmen wollen, hier unter dem Stichwort „Höxter” registrieren lassen.