In Deutschland starben, nach Angaben des statistischen Bundesamts in Jahr 2024 durchschnittlich 8 Personen am Tag und 1.000 Menschen wurden im Verkehr verletzt. Im Schnitt wird alle 19 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt. Einundzwanzig von 53 getöteten Kindern in Jahr 2024 waren dabei mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs.
Das sind Zahlen, die Eltern und Erziehenden keine Ruhe lassen und auch die Mitglieder des Round-Table 150 Höxter-Holzminden und des Ladies Circle 64 Höxter-Holzminden bewegen. Die Tabler bieten daher gemeinsam ein Projekt zur Verkehrserziehung an, das kürzlich vom Evangelischen Familienzentrum „Groß für Klein” mit allen Kindern und der Kita Pusteblume mit der Schulkindergruppe in Beverungen wahrgenommen wurde.
Die Präventionsaktion „Raus aus dem Toten Winkel“ versucht durch persönliche Erfahrung Kindern die Gefahr bewusst zu machen, die von Lastkraftwagen oder Bussen ausgehen können, weil Radfahrer oder Fußgänger neben dem Fahrzeug von den Fahrern nicht gesehen werden können. Dies ist eine Tatsache, die auch die meisten Erwachsenen falsch einschätzen. Immer wieder werden Personen beim Rechtsabbiegen von LKWs tödlich verletzt.
Auf dem Gelände von Sewikom im Industriegebiet in Beverungen war von den Ehrenamtlichen ein von der Tiefbaufirma Mark Sprenger zur Verfügung gestellter LKW aufgestellt worden. Mit Absperrband hatten die Tabler die drei Toten Winkel als Bereiche abgegrenzt. Die nicht einsehbaren Bereiche befinden sich direkt vor der Kabine, und seitlich zwischen Rückspiegel und dem Ende der Türen. Die Kinder stellten sich in diesen Bereichen auf. Nacheinander durften die Kinder dann ins Führerhaus klettern und selber sehen, dass sie ihre Freunde und Spielkameraden weder direkt aus der Kabine, noch über die Rückspiegel sehen konnten. Sie tauchten erst wieder im Sichtfeld auf, wenn sie zurücktraten und zur Kabine winkten. Für die Kinder war allein schon das Erklettern der Kabine ein Abenteuer und ein Erlebnis, so einem großen Fahrzeug ganz nah zu sein.
Die Kinder durften natürlich auch Fragen stellen und es wurden auch andere Aspekte von Gefahren und richtigem Verhalten im Verkehr thematisiert, wie der längere Bremsweg von großen Fahrzeugen oder wie man sich für andere Verkehrsteilnehmer sichtbar macht mit Rückstrahlern oder Warnwesten.
Die Kinder des Familienzentrums hatten an diesem Tag auch ihre Warnwesten angezogen, die zu einem früheren Zeitpunkt schon von den Mitgliedern des Round Table gespendet wurden.
Die Leiterin der Familienzentrum, Sonja Krauke erzählte, dass sie wöchentlich mit den Kindern Spaziergänge machen, und dabei das richtige Verhalten im Verkehr üben. Diese Aktion wurde auch mit den Kindern thematisch vorbereitet und soll zukünftig einmal im Jahr stattfinden. Auch für die Erzieherinnen der Kita Pusteblume ist Verkehrserziehung ein Thema, Maren Tofote hatte sich mit den zukünftigen Schulkindern ihrer Einrichtung der Aktion angeschlossen. Frauke Groppe vom Ladies Circle und Kai-Timo Wilke, Heiko Held, Julius Burke und Andreas Rüther vom Round Table freuten sich, mit ihrer Aktion zur Sicherheit im Straßenverkehr, insbesondere für Kinder beitragen zu können.
Weitere Informationen zur bundesweiten Aktion gibt es unter www.toter-winkel.de.