Ein beeindruckender Erfolg war das Konzert mit Reinhardt Buhr auf dem Brüderkirchhof in Warburg. Herausragend geriet vor allem ein perfekter Einklang von Ort und Kunst.
Es war das sechste Open Air- Konzert, das das Kreativbüro nurguteleute, die GEME- Stiftung und das Museum der Menschheit auf diesem besonderen Ort veranstalteten. Und es war ein Erlebnis, sich der Musik des Multi-Instrumentalisten hinzugeben.
Buhr begann als junger Erwachsener relativ spät mit der Musik, hatte schnell Erfolg, stürzte ab in einen Drogensumpf, hatte ein religiöses Erweckungserlebnis, fing sich und wurde seit einigen Jahren zum Straßenmusiker und Youtube-Star.
Buhrs Musik entsteht immer intuitiv im Moment und ist vollkommen improvisiert. Auf der Bühne vor der Kirche „Maria im Weinberg“ hatte er eine Gitarre, ein Keyboard, ein Cello, ein elektronische Flöte, ein Didgeridoo und ein Schofar platziert – sowie eine Loop-Station. Mit dieser Station wird die Aufnahme und Wiedergabe von einzelnen kurzen musikalischen Elementen zu komplexen Klangsymphonien als Teppich ermöglicht, über den dann Soli auf wechselnden Instrumenten gelegt werden. Darüber hinaus ermöglicht die Loop-Station auch das Einspielen von Schlagzeug-Mustern.
Die Ansagen zu seiner Musik waren knapp: die spontan entstehenden Stücke haben keine Titel; Buhr erläuterte aber sein Instrumentarium und seine Arbeitsweise.
„Bis vor wenigen Tagen wusste ich nicht, dass es Warburg gibt“, machte er klar, „jetzt bin ich überrascht von dem Zuspruch, den meine Musik hier findet.“
Buhr experimentiert mit Einflüssen aus unterschiedlichen Musikrichtungen, verwebt ruhige und stark rhythmische Passagen zu tragenden und fast mystischen akustischen Erlebnissen, bei denen er selbst in einen Flow der Versenkung zu geraten scheint und ein Stück bis zu einer halben Stunde dauern kann.
Die Musik war perfekt ausgesteuert, indem die einzelnen Tonhöhen klar abgegrenzt wurden. Zudem sorgten eindrucksvolle Lichteffekte und eine Nebelmaschine besonders ab der Dämmerung für eine wahrhaft gelungene optische Unterstützung der Akustik.
250 Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten einen denkwürdigen und wahrhaft einmaligen Abend, bei dem sie dank Reinhardt Buhr Zeugen einer Kunst im Entstehungsprozess wurden und für einen Abend in eine andere Welt eintauchen konnten.
Zum Abschluss begab sich das komplette Orga-Team auf die Bühne und bedankte sich bei einer Vielzahl von Unterstützern, die das Konzert ermöglicht haben. Hauptsponsoren waren die Firmen PRG, Brauns Heitmann und Wohnsinn Pollmann sowie die Vereinigte Volksbank und die VerbundVolksbank OWL.
Wie hoch der Überschuss dieses Konzerts sein wird, der für eine regionale soziale Initiative gespendet werden wird, steht noch nicht fest, wird aber rechtzeitig bekannt gegeben.