Die vorhandenen und in den kommenden Jahren im gesamten Gebiet der Orgelstadt Borgentreich noch zu errichtenden Windenergieanlagen (WEA) haben weitreichende Auswirkungen auf das Landschaftsbild aller Ortschaften im Stadtgebiet. Das stößt nicht überall auf Zustimmung.
„Dennoch werden die Anlagen gebaut werden und es ist unsere Aufgabe, hieraus das Beste für die Bürgerinnen und Bürger im Stadtgebiet zu machen;“ erklärt der Natzunger Martin Derenthal.
Er möchte mit aktuell drei weitere Initiatoren - Thorsten Richter (Borgentreich), Markus Tewes und Torsten Zwoch (beide aus Natzungen) –, eine Stiftung zu gründen, die aus den Erträgen der Windkraft und weiteren Zustiftungen gemeinnützige Organisationen und Projekte finanziell unterstützen soll. Unterstützung findet die Idee auch bei der Stadt Borgentreich, mit der die Initiatoren das Vorhaben bereits abgestimmt haben.
„Einen Satzungsentwurf haben wir der Bezirksregierung in Detmold bereits zur Prüfung eingereicht,“ so Derenthal, der auch im Vorstand Verantwortung übernehmen möchte, weiter. Und er ergänzt: „Die Stiftung soll dem Gemeinwohl dienen und ausdrücklich allen Einwohnerinnen und Einwohnern aller zwölf Stadtbezirke und nicht nur einzelnen Ortschaften zur Verfügung stehen.“
Ziel der Stiftung ist es, alle Bürgerinnen und Bürger der Orgelstadt Borgentreich durch die Unterstützung gemeinnütziger Organisationen und Projekte mittelbar an den Erlösen der Windkraftanlagen zu beteiligen. Die Dörfer sollen so attraktiv und lebenswert bleiben.
Markus Tewes, selbst aktiv in zahlreichen Vereinen: „Gerade ein aktives Vereinsleben kann viel Positives für das dörfliche Leben bewirken. Vereine sind nah an und in ihren Orten. Sie wissen ganz genau, wo der Schuh drückt, und sie setzen sich auch mit viel Engagement aktiv für Lösungen ein.“
Torsten Zwoch, ebenfalls Mitinitiator und aktiv in mehreren Vereinen ergänzt: „Oft mangelt es dann aber am Geld. Vereine können ihre Ideen und Projekte künftig der Stiftung einreichen, die dann - innerhalb ihrer Möglichkeiten und sofern rechtlich zulässig - mit einer finanziellen Unterstützung zur Finanzierung der Maßnahmen beitragen kann.“
Vorbild für die Stiftung für die Orgelstadt Borgentreich ist die Bürger- und Energiestiftung Lichtenau, die bereits seit 2016 sehr erfolgreich in einem mit dem Stadtgebiet Borgentreich vergleichbaren Umfeld zahlreiche Projekte und viele Vereine gefördert hat.
In einem freundlichen und informativen Gespräch mit dem Vorstand der Stiftung aus Lichtenau, habe man gute und hilfreiche Tipps für das weitere Vorgehen und die grundsätzliche Stiftungsarbeit bekommen.
Neben der Satzung und der personellen Besetzung von Vorstand und Kuratorium, gehe es auch darum, ein angemessenes Stiftungskapital zu finanzieren und Vereinbarungen mit den WEA-Betreibern für den laufenden Betrieb der Stiftung zu schließen.
“Wir können natürlich nur dann wirklich wirksam werden, wenn ausreichend Kapital zur Ausschüttung an Vereine und andere gemeinnützige Gruppen zur Verfügung steht. Daher habe ich dankbar die Erklärung der Borgentreicher Bürgerwind GmbH, einem örtlichen Projektierer / Investor für WEA in Borgentreich, zur Kenntnis genommen, dass man eine Stiftung unterstützen wolle“, so Derenthal.
Thorsten Richter, designierter Finanzverantwortlicher im Vorstand ergänzt: „Aber natürlich möchten und werden wir allen WEA-Betreibern das Angebot machen, sich an der Gründung der Stiftung und ihrer Finanzierung zu beteiligen. Je besser die finanzielle Ausstattung der Stiftung ist, umso mehr kann sie auch zur Steigerung der Akzeptanz der Windenergie in den Ortschaften beitragen.“
„Wir hoffen, dass wir jetzt schnell die Genehmigung unseres Satzungsentwurfs erhalten und mit den WEA-Betreibern gute und partnerschaftliche Vereinbarungen treffen können“, blickt Martin Derenthal positiv voraus.
„Mit aktuell vier Personen als designierter Vorstand sind wir personell noch sehr knapp aufgestellt. Es ist der Anfang, der erste Schritt ist bekanntlich oft der schwerste. Wir möchten daher alle interessierten Bürgerinnen und Bürger des Stadtgebiets einladen, sich im Vorstand oder in der Stiftung ganz allgemein zu engagieren“, so Derenthal weiter.
Wer Interesse an der Mitarbeit hat, könne sich jederzeit an ihn oder an einen der weiteren Initiatoren wenden.