Es war ein besonderer Abend in der Manifattura: Der beliebte Schauspieler und Entertainer Ingolf Lück gastierte am 13. September vor fast ausverkauftem Haus in Bad Driburg. Sein Programm hieß „Sehr erfreut…!“.
Manifattura on Stage ist seit 11 Jahren eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe. Das Publikum kam nicht nur aus der Stadt selbst, sondern auch aus der Umgebung und sogar von weiter her – die Freude darüber, Lück live zu erleben, war überall spürbar.
Empfangen wurden die Gäste von Bianca und Oliver Kleine als Geschäftsführer von „glaskoch“. Das Familienunternehmen glaskoch wurde bereits 1859 gegründet und gehört heute europaweit zu den führenden Glasanbietern. Es wird mittlerweile in fünfter Generation von Oliver und Bianca Kleine geführt. Mit großem Engagement schaffen sie es immer wieder, Veranstaltungen wie diese in einem außergewöhnlichen Ambiente zu ermöglichen.
Trotz eines vollen Wochenendes – unter anderem durch die anstehende Kommunalwahl in NRW – ließ es sich Bürgermeister Burkhard Deppe nicht nehmen, gemeinsam mit seiner Frau die Veranstaltung zu besuchen. Auch Andrea Gründer, Geschäftsführerin der Bad Driburger Touristik GmbH, war unter den Gästen. In seiner Begrüßung erinnerte Oliver Kleine an die Fernsehzeit von Ingolf Lück – besonders an die Kultsendung „Formel Eins“, die Lück in den 1980er-Jahren moderierte. Sein Dank galt seiner Frau Bianca und ihrem Team, die die Manifattura erneut in eine einzigartige Erlebnisstätte verwandelt hatten.
Ingolf Lück (67), selbst gebürtiger Ostwestfale und in Bielefeld geboren, bot ein vielseitiges Programm – gespickt mit Anekdoten, Pointen und persönlichen Erinnerungen. Dabei reichte das Themenspektrum von seinen aktuellen Theaterprojekten über Begegnungen mit Kollegen wie Michael Mittermeier vor einigen Tagen beim Deutschen Radiopreis in Hamburg bis hin zu einem besonderen Meilenstein seiner TV-Karriere: 2018 gewann er gemeinsam mit Ekaterina Leonova die RTL-Show „Let´s Dance“ – als bislang ältester Sieger in der Geschichte des Formats.
Auch Alltagsgeschichten fehlten nicht: So erzählte Lück augenzwinkernd von seiner Grundschulzeit, in der er gleich zweimal durch die theoretische Fahrradprüfung fiel, oder von seinen Erlebnissen als Vater, als die Tochter erstmals den Freund mit nach Hause brachte.
Ein weiteres Thema war das Anstehen an der Supermarktkasse – wo manche Mitmenschen schon nach wenigen Sekunden ihre Geduld verlieren, was Lück mit gewohnt trockenem Humor kommentierte. Mit feinem Humor thematisierte er Formate wie „Bauer sucht Frau“ oder das Dschungelcamp, nahm die Absurditäten des Alltags aufs Korn und nahm sprachliche Kuriositäten wie „Ostwestfalen“ unter die Lupe – ob „Ostwestfalen“ als Begriff überhaupt Sinn mache – schließlich bleibe von „Ost“ und „West“ kaum etwas übrig, wenn man genauer hinschaut. Auch das Thema gesunde Ernährung wurde nicht ausgespart: „Einmal die Woche esse ich Salat – am liebsten Wurstsalat“, verriet er mit einem Augenzwinkern.
Besonders sympathisch war Lücks Schilderung einer persönlichen Tradition: Seit vielen Jahren trifft er sich mit seinen ehemaligen Klassenkameraden zu einem Klassentreffen auf Langeoog – auch in diesem Oktober steht wieder ein viertägiges Treffen an. Dabei wird nicht nur geplaudert und gelacht – Lück hilft dort regelmäßig in einem Fahrradladen bei Reparaturen mit, ganz bodenständig und mit handwerklichem Geschick.
Das Publikum zeigte sich begeistert – Applaus, Lachen und eine Zugabe durften nicht fehlen. Neben dem Programm fanden viele Gäste in der Pause auch den Weg zu den hochwertigen Glaswaren und Schmuckstücken von Leonardo – die Manifattura bot einmal mehr ein besonderes Ambiente. Der historische Glashändlerwagen, der erst vor kurzem nach Bad Driburg zurückgekehrt ist, stand bzw. lag noch ein bisschen im Dornröschenschlaf. Im Rahmen des Glasstadtfestes wird er eine Reise zum Glasmuseum in der Schulstraße antreten.
Für das leibliche Wohl sorgte das Team von Festbewirtung Kunkel. Ein Magnet an diesem Abend war auch der Popcornwagen, der viele gleichermaßen anzog und für einen zusätzlichen Hauch von Nostalgie sorgte. Die Technik lag in den Händen von Guido und Justus, die für den passenden Ton und das richtige Licht sorgten.
Eine Besucherin aus Schwaney war mit einer Freundin angereist. „Ich habe ihr das Ticket zum Geburtstag geschenkt“, erzählte sie. Zeit gemeinsam zu verbringen sei das Wertvollste, betonte sie. Beide waren übrigens schon im Jahr 2024 bei Mirja Boes an gleicher Stelle zu Gast.
Ingolf Lück verriet am Ende des Abends, dass er derzeit am „Theater am Dom Köln“ im Stück „Es ist nur eine Phase, Hase!“ auf der Bühne steht – eine herzliche Einladung für alle, die ihn noch einmal erleben möchten. Zwar reichte die Zeit nicht mehr für Autogramme, doch für einige Fotos mit angereisten Bekannten nahm er sich gerne einen Moment.