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Historisches Foto vom Weserübergang von Waldemar Becker aus dem Fundus von Dr. Jan Schametat (Foto: Waldemar Becker)

80 Jahre Kriegsende

Das König-Wilhelm-Gymnasium Höxter und die VHS Höxter-Marienmünster bieten am Donnerstag, den 8. Mai, eine besondere Veranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes an - sie präsentieren eine Filmdokumentation gegen das Vergessen. Sie handelt von den letzten Kriegstagen im Jahr 1945 auf dem Gebiet der heutigen Samtgemeinde Boffzen und den westfälischen Dörfern westwärts der Weser. „Was man vergisst, das hat man im Grunde nicht erlebt“ (Ernst Hauschka). Was Hauschka in seine m Sinnspruch als Tragödie des Individuums entlarvt, ist ebenso auf die Gesellschaft und ihre lokale Identität übertragbar. Um der Tragödie des Vergessens entgegenzuwirken, hat Dr. Jan Schametat im Jahr 2010 ein Zeitzeugenprojekt ins Leben gerufen und eine Vielzahl an Interviews mit Zeitzeugen aus der heutigen Samtgemeinde Boffzen und den westfälischen Dörfern westwärts der Weser geführt. Er trug außerdem mehrere 100 Seiten militärische Dokumente über das Kriegsende 1945 an der Weser zusammen und übersetzte diese zum Teil aus dem komplizierten Militärenglisch jener Tage ins Deutsche. Das Ergebnis der Arbeit ist eine 45-minütige Filmdokumentation über die letzten Kriegstage auf dem Gebiet der heutigen Samtgemeinde Boffzen und im angrenzenden Westfalen/Höxter. Schülerinnen und Schüler des KWG möchten im Rahmen der Veranstaltung angesichts der aktuellen politischen Lage ihren Blick auf das historische Ereignis präsentieren: Wir müssen aus der Geschichte für unser Miteinander und für unsere Freiheit lernen.
Der Bataillonsvorstand sowie König Alfred Gemmeke und Kronprinz Lukas Nolte. (Foto: privat)

Generalversammlung des Bürgerschützenvereins Steinheim

Am Freitag, 28. März, kamen die Steinheimer Bürgerschützen zu ihrer diesjährigen Generalversammlung zusammen. Kommandeur Andreas Rohde begrüßte die Schützenbrüder im Schützenhaus der Emmerstadt. Nach einer musikalischen Einstimmung durch den Spielmannszug Steinheim ging es zum inhaltlichen Teil der Versammlung über. Nach der Totenehrung und Entlastung des Vorstandes wurde mit Burghardt Hartmann ein neuer Fahnenoffizier durch die Generalversammlung gewählt. Auch wurde der Beitrag des Bürgerschützenvereins zum Tag der Vereine im Rahmen der Feierlichkeiten zum 750-jährigen Stadtjubiläum am 07. September, dem Rochustag, besprochen. Die Tagesordnung hielt zudem eine echte Neuerung für den traditionsreichen Bürgerschützenverein Steinheim parat. Das seit dem Jahr 1583 in der Emmerstadt bestehende Schützenwesen und der in dieser Form seit 1890 bestehende Bürgerschützenverein kannten bislang ausschließlich männliche Schützen. Kommandeur Rohde betonte, dass dies so nicht mehr in die heutige Zeit passe. Auch sei seit längerer Zeit von interessierten Frauen immer wieder der Wunsch geäußert worden, Mitglied im Bürgerschützenverein werden zu dürfen. Im Vorstand habe man sich daher dafür ausgesprochen, Frauen in den Reihen der Schützen aufzunehmen. Ein Meinungsbild, dass der Kommandeur bei der Generalversammlung einholte, bestätigte diese Einschätzung des Vorstandes. Ab sofort werden somit Frauen mit allen Rechten und Pflichten im Bürgerschützenverein Steinheim aufgenommen. Kommandeur Rohde betonte dabei, dass mit diesen Rechten auch die Möglichkeit verbunden ist, im Rahmen des Königsschießens die Königswürde zu erlangen. Die Schützinnen werden sich bei Eintritt einer der drei bestehenden Kompanien anschließen. Selbstverständlich haben sie auch in den Kompanien alle Rechte und Pflichten und können beispielsweise Offizierin werden. Auch über die Uniform, die die Frauen tragen werden, wurde gesprochen. Diese soll sich an den bekannten schwarzen Uniformen der Männer orientieren. „Wie dies im Endeffekt aussehen wird, werden wir mit den ersten Frauen, die in den Bürgerschützenverein eintreten, abstimmen.” So Kommandeur Rohde. Klar sei, dass auch die weiblichen Schützen eine Uniform tragen werden. Der Vorstand sieht sich gut vorbereitet auf die neuen Mitglieder, so dass theoretisch bereits in diesem Jahr die ersten weiblichen Schützen im traditionellen Schützenfest antreten können.
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